Monk lässt Grüßen

vom 19. August 2022      Zurück zur Übersicht     

Hallo liebe Tierheim-Mitarbeiter: Innen, ich bins, Monk. Also jetzt „Mr. Monk“, soviel Zeit muss sein.

Ich wohne inzwischen in Bonn in einer netten kleinen Wohnung mit Garten und mit Bibi, einem MÄDCHEN! Na ja, inzwischen kommen wir ganz gut miteinander klar. Sie will dauernd mit mir spielen, dafür fühle ich mich einfach zu alt. Sie ist erst 3 und schließlich bin ich schon 11! Zum Glück schläft sie meistens. Meine Dosenöffnerin Gisela hat mir am Anfang ein Geschirr umgeschnallt! Geht ja gar nicht! Wie peinlich ist das denn? Irgendwann hat sie dann aber verstanden, dass ich genau weiß, wo der Eingang ist und wohin ich flüchten muss, wenn ich mich mal erschrecke oder fremde Menschen kommen.

Ich darf eigentlich immer raus, aber im Moment ist es mir zu warm und sonst regnet es, das muss ich auch nicht haben. Ich kann jederzeit durch die Nachbarschaft streunen und den Hund der Nachbarn erschrecken. Ich habe nämlich keine Angst, weil ich so cool bin. Ich setze mich mitten auf die Wiese der Nachbarn und gucke. Dann kommt Mila (der Hund) angerannt. Weil ich nicht weglaufe, ist sie total irritiert und geht wieder rein. Na also. Nur Lui, der Riesenkater der anderen Nachbarn hat es noch nicht verstanden, dass er mir nicht mein Futter wegfressen darf. Er reagiert gar nicht, wenn ich ihn anfauche. Dann muss die Dosenöffnerin ihn rauswerfen. Aber für sowas hat man ja schließlich Personal. Ansonsten haben wir neben Lui noch Luise und Minou und natürlich meine Bibi. Weiber! Die machen dauernd Zickenalarm, aber nur untereinander. Uns Jungs lassen sie zum Glück in Ruhe.


Letztens war die Dosenöffnerin 2 Wochen weg. Sie nannte es „in Urlaub“. Dann kommt die Ersatz-Dosenöffnerin Waltraud. Das ist doof. Bei Gisela kann ich den ganzen Tag jammern, dass ich Hunger habe und meistens bekomme ich dann auch etwas. Waltraud wohnt nicht hier, also gibt es nur Futter, wenn sie 2-3-mal am Tag vorbeikommt. Aber sie geht auch mit uns auf die Terrasse und streichelt uns, also ist sie doch nicht so doof .

Dann war Gisela noch mal länger Weg (sie nennt es Reha). Als sie endlich wieder da ist, setzt sie sich an den Tisch im Wohnzimmer und „arbeitet“ am Computer. Das geht ja gar nicht! Ich versuche immer, diesen Computer auszuschalten, aber jetzt darf ich nicht mehr über die Tastatur laufen. Dabei hat es immer so viel Spaß gemacht, wenn sie rumgeschrien hat, dass ich nichts kaputt machen soll. 

Mir geht es gut, ich bekomme genug zu Fressen (obwohl ich der Meinung bin, es könnte noch mehr sein). Gisela wechselt auch ständig das Futter. Schließlich möchte ich nicht zwei Tage hintereinander das gleiche Futter! Allerdings hat sie neulich so einen alten langhaarigen Knacker angeschleppt. Dem hab‘ ich erst mal klar gemacht, wo es lang geht! Das ist hier meine Wohnung! Ich weiß sowieso nicht, was das soll. Ich finde, mit Bibi und mir hat meine Dosenöffnerin doch genug zu tun. Kalle heißt der Typ! Und inzwischen sieht er aus wie ein gerupftes Huhn. Sein Fell war so verfilzt, dass er geschoren werden musste. Hihi, hab‘ ich ihm gegönnt.

Aber er soll seine Geschichte selbst erzählen.


Hallo, ich bin Kalle! Ich saß im Tierheim unter meiner Decke auf dem Kratzbaum und dachte nichts Böses, da hebt sich die Decke und eine Frau guckt mich an. Hab‘ erst mal gefaucht, ich wollte ja nicht gestört werden. Die war aber hartnäckig, hat leise mit mir gesprochen und sich Zeit gelassen. Dann hab‘ ich mich streicheln lassen, das hatte ich ja lange vermisst. Sie hat mich dann in einen Korb gepackt und mitgenommen. In einer fremden Wohnung hat sie mich mit dem Korb auf den Boden gestellt, den Korb aufgemacht und ist weggegangen. Das war OK, aber dann taucht da ein anderer Kater auf: Mr. Monk! Wir haben uns erst mal beschnuppert. So weit, so gut. Irgendwann hab‘ ich mir die Wohnung angeguckt. Im Schlafzimmer ist eine riesige Schublade unter dem Bett, darin habe ich mich erst mal verkrochen nach der ganzen Aufregung. Ach so, und ein schwarzes Mädchen ist auch noch da. Bibi, aber die ist nett.

In der Nacht habe ich dann mal angetestet, ob ich mit der Dosenöffnerin kuscheln kann. Sie war begeistert. Seitdem schlafe ich im Bett. Wenn Mr. Monk kommt, versuche ich, ihn zu verscheuchen, aber das lässt Gisela nicht zu. Dafür muss ich nur genug nerven, damit ich Futter bekomme. Wenn ich Glück habe, haben Mr. Monk und Bibi ihr Futter nicht aufgegessen, dass fresse ich dann auch noch . Gisela hat gesagt, ich bin mit 3,5 kg zu dünn und muss etwas zulegen. Klar, ich habe ja auch immer Hunger. Ansonsten gefällt es mir hier gut. Im Garten war ich auch schon. An der Leine mir Geschirr! Allerdings kenne ich mich doch schon gut aus und weiß, wo es in Gefahrensituationen wieder rein geht. Das muss die Gisela wohl noch lernen. Konnte auch schon zweimal entwischen, bin aber immer schnell wieder nach drinnen gelaufen. Da ist es sicherer und mit meinen (ca.) 17 Jahren bin ich ja auch kein Jungspund mehr. Ich hab’s lieber gemütlich.


Viele Grüße von Mr. Monk, Bibi und Kalle und der Dosenöffnerin Gisela

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