Rettung aus großer Höhe und in letzter Sekunde in Werthhoven
Am 06.05.23 erhielten wir einen verzweifelten Anruf aus Werthhoven (Wachtberg). Aufmerksame Anwohner hörten seit zwei Tagen ein lautes, klägliches Schreien von einem Dachboden, der jedoch leider nicht zugängig war. Also gab es nur eine Lösung; das Dach musste teilweise abgedeckt werden. Ein Team vom Tierheim mit zwei Mitarbeitern und eine sehr hilfsbereite Dachdeckerfirma (Premium Bau UG, Herr Grawe) aus Remagen rückten, im Feierabend am Wochenende, zur Hilfe an. Bereits seit 2 Tagen haben die aufmerksamen Bewohner des Hauses immer wieder ein immer schwächer werdendes mauzen gehört. Die herbeigerufen Feuerwehr konnte leider nicht helfen, so dass die Rettung des kleinen Geschöpfes sich mehr als schwierig gestaltete, da es unter den nicht zugängigen Dachplatten in der Glaswolle saß und weder von der Mutter noch von einem evtl. Geschwisterchen etwas zu sehen war. Trotz mehrfacher Versuche der Tierheimmitarbeiter kam man leider nicht an das immer lauter schreiende Kitten heran. Nur durch teilweise Abdeckung des Daches durch die Handwerker konnte das Kleine, von den Mitarbeitern des Tierheims aus seinem stacheligen Nest aus giftiger Glaswolle gesichert werden. Der Dachboden wurde sicherheitshalber nach weiteren Kitten abgesucht; jedoch ohne Erfolg. Durch den Aufenthalt in der giftigen Glaswolle waren Augen und Nase und Maulhöhle völlig vereitert.
Die Tierheim-Mitarbeiter (von Falkenburg und Wallrarth) haben sofort alles notwendige veranlasst und zwischenzeitlich per Telefon bereits ein warmes Fläschchen für das Kleine vorbereiten lassen. Ein Wunder, dass das Kitten überhaupt überlebt hat. In dem Alter müssen Kitten von der Mutter alle 2 Stunden mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt werden.
Nach der Ankunft im Tierheim wurde es sofort gefüttert und der Bauch massiert bis es sich lösen konnte. Anschließend wurde es zur Untersuchung in die Tierklinik Anicura nach Mayen gebracht, wo sofort die dringend notwendigen Behandlungen durchgeführt wurden. Um die Fütterung im 2-Stunden-Takt sicherzustellen wird das Kitten von einer Mitarbeiterin mit nach Hause genommen.
Und als wäre das noch nicht alles schlimm genug, kam am nächsten Tag der nächste Hilferuf.
Es schreit das nächste Kitten, diesmal jedoch im schrägen ca. 9-10 m hohen Fallrohr. Kitten Nummer 2 saß schreiend in der hohen geschlossenen Dachrinne. Die beiden Tierheimmitarbeiter vom Vortag sind wieder los und dieses Mal selbst auf´s Dach geklettert. Die Hilfe eines Dachdeckers wurde dieses Mal nicht benötigt, weil es jetzt in der geschlossenen Dachrinne saß, wo man leider aber auch nicht so richtig heran kam. Die Tierheimmitarbeiter mussten sich ganz schön was einfallen lassen um das Kitten zu sichern. Nach einer 10 m langen Rutschpartie konnte der kleine Kater am Ende des Fallrohrs in Empfang genommen werden.
Es war vollkommen unterkühlt und durchnässt. Auch das 2. kleine Kätzchen wurde ebenfalls sofort in die Klinik gebracht und untersucht.
Beide kleinen Zwerge werden jetzt gut umsorgt und dürfen täglich mit nach Hause zu den Mitarbeitern um regelmäßig gefüttert zu werden.
Wir haben erfahren, dass es dort im Ort eine sehr große Katzenpopulation gibt die größtenteils nicht kastriert sind. Trotz Kastrationspflicht im Rhein Sieg Kreis!!! Wir werden alles Nötige in die Wege leiten um das Leid der Katzen zu mindern, durch Kastration!
Sollte Ihnen eine hilflose Katze auffallen, rufen Sie uns einfach an! Wir helfen!
Wenn Sie die Kitten Grawi (nach dem helfenden Dachdecker benannt) und Herbert (nach dem Finder benannt) bei den hohen Kosten (Tierarzkosten, Aufzuchtsmilch (Lactol) usw.) unterstützen möchten, sind wir über jede noch so kleine Spende dankbar!
PayPal: spenden@tierheim-remagen.de
(bitte Verfahren "Geld an Freunde senden" verwenden, damit keine Gebühren anfallen)